Die Gesellschaft. Das System- und Softwarehaus verdankt seinen Ursprung dem Starfighter. Um die bockige Elektronik des als „Witwenmacher“ verrufenen Jagdbombers in den Griff zu kriegen, wurde 1963 auf Betreiben des Verteidigungsministeriums die Vorläufer-Firma FEG (Flug-Elektronik-Gesellschaft) gegründet. 1967 entstand dann die ESG mit dem Auftrag, Elektroniksysteme für den Tornado-Fighter zu entwickeln. In den 1990er Jahren wurde neben dem militärischen auch ein ziviler Bereich mit dem Schwerpunkt Automobil gegründet. Größte Gesellschafter von ESG sind EADS Deutschland, Rohde & Schwarz und Thales Defence Deutschland. 

Dienstleistungen und Marktbedeutung. Der Mittelständler entwickelt, integriert und betreibt komplexe Elektronik- und IT-Systeme für das Militär, für Behörden und für Unternehmen aus der Automobil- und Nutzfahrzeugindus­trie, der Luft- und Raumfahrtindustrie sowie der IT und Telekommunikation. Außerdem gehören zu den Kunden Hersteller von Gebrauchs- und Investitionsgütern. Als unabhängiger Technologie- und Prozessberater führt ESG Studien und Simulationen für neue Systeme durch und unterstützt das Management großer IT-Projekte. 2011 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 237 (Vorjahr: 234) Millionen Euro. Ertragszahlen werden nicht veröffentlicht. 

Standorte und Mitarbeiter. Die moderne Unternehmenszentrale mit 650 Mitarbeitern befindet sich in Fürstenfeldbruck bei München. Der Fokus liegt dort auf den Bereichen Luftfahrt und IT-Systeme für Kunden aus dem militärischen und behördlichen Bereich. Weitere Standorte für Themen der Automobilindustrie sind München, Rüsselsheim, Wolfsburg und Ingolstadt. Im Ausland gibt es Repräsentanzen in Detroit, Paris und Shanghai. Die meisten der insgesamt circa 1.250 Mitarbeiter arbeiten in Deutschland.

Karriere bei ESG. Geeigneten Mitarbeitern bietet das System- und Softwarehaus an, eine Führungs-, Fach- oder Projektlaufbahn einzuschlagen. Ein typischer Karriereweg kann von der Junior-Position über den Systemingenieur bis hin zum Senior Systemingenieur führen.

Auch Auslandseinsätze sind möglich, aber keine Bedingung für die berufliche Weiterentwicklung. Durch das Projektgeschäft sind hingegen Wechsel zwischen Geschäftsbereichen und Funktionen üblich. Wer entsprechendes Potenzial hat, Engagement zeigt und in seiner aktuellen Tätigkeit bereits Verantwortung übernimmt, kann von seinem Vorgesetzten für den nächsten Entwicklungsschritt vorgeschlagen werden und muss sich dann gegebenenfalls in einem Assessment beweisen. 

Mitarbeitern mit besonders innovativen Ideen gewährt ESG eine Auszeit, damit sie an ihrem Innovationsprojekt arbeiten können. Jedes Jahr wird überdies ein interner Innova­tionspreis verliehen. 

Zur Entwicklung seiner Mitarbeiter hat das Unternehmen jeweils spezielle Programme konzipiert für Nachwuchskräfte sowie für Projekt- und Kundenmanagement. Außerdem werden Mentoring-Programme zusammen mit Universitäten und Ingenieurvereinigungen angeboten. 

Junior Professionals. Es besteht Interesse an akademischen Nachwuchskräften, die idealerweise über Know-how aus der Automobilelek­tronik oder Avionik verfügen.

Hochschulabsolventen. Jährlich stellt das Unternehmen rund 80 Hochschulabsolventen ein. Bevorzugt werden Bewerber der Fachrichtungen Elektro- und Nachrichtentechnik, Informatik, Luft- und Raumfahrttechnik, Systems Engineering, Fahrzeug- sowie Feinwerktechnik. Die Absolventen steigen direkt ein. Ihre Vergütung richtet sich nach ihrer Vorqualifikation und ist nach Angaben des Unternehmens marktüblich.

Als Technologieunternehmen mit einem breiten Aufgabenspektrum bietet ESG Einstiegspositionen sowohl für Bachelor als auch für Master. Wichtiger als der Titel sind jobrelevante Studienschwerpunkte und erste praktische Erfahrung beispielsweise als Werkstudent. Neben dem fachlichen Know-how geben persönliche Eigenschaften wie Teamfähigkeit, Flexibilität, sicheres und kompetentes Auftreten, ausgeprägtes Qualitätsbewusstsein, Konflikt- und Anpassungsfähigkeit den Ausschlag. Wenn der Gesamteindruck stimmt und der Bewerber sich erkennbar weiterentwickeln möchte, sind Bachelor und Master gleichermaßen willkommen.

Abschlussarbeiten. ESG bietet Studierenden der Elektrotechnik und Informatik die Betreuung ihrer Diplom-, Bachelor- oder Masterarbeit an, die mit 500 bis 650 Euro im Monat vergütet wird. Themenangebote in den Forschungsbereichen Luftfahrt und Automobil finden sich auf der Website. 

Praktika. Für Praktikanten aus den Disziplinen Informatik, Elektrotechnik, Luft- und Raumfahrttechnik sowie Fahrzeugtechnik stehen 2013 etliche Praktikumsplätze bereit. ESG betreut pro Jahr rund 30 Hochschul- und Schülerpraktikanten sowie Diplomanden und beschäftigt 50 Werkstudenten. Praktika werden pauschal mit 750 Euro im Monat vergütet. Werkstudenten bekommen je nach Semester und bisherigen Kenntnissen einen Stundenlohn. 

Von den Studenten werden gute Noten, Programmierkenntnisse, Verlässlichkeit und Selbstständigkeit erwartet. Sie werden in der Softwareentwicklung, bei Softwaretests und zur Unterstützung laufender Projekte eingesetzt. Die Dauer der Praktika richtet sich nach den Anforderungen der Studienordnung.

Nach längerer Tätigkeit als Praktikant oder Werkstudent bei ESG in Deutschland ist eine Bewerbung um einen Auslandseinsatz möglich. Sehr gute Kenntnisse der jeweiligen Landessprache sind dafür erforderlich. Das Unternehmen bietet auch kostenlose Trainings für Ingenieurstudenten an, beispielsweise zum Thema Projektmanagement. 

Azubis/Duales Studium. ESG besetzt pro Jahr vier Stellen mit angehenden Fachinformatikern Anwendungsentwicklung sowie Industriekaufleuten. Die Auswahl der Kandidaten für das folgende Ausbildungsjahr beginnt im September.